Mayrhofen: Hitze ließ Penkenbahn aus Rollen springen
Von Vertuschung des Zwischenfalls ist im Zillertal die Rede. Das Unternehmen weist das zurück.
Die Penkenbahn ist jetzt außer Betrieb.
Bild: Mayrhofner Bergbahnen
Schon wieder eine Panne bei einer Seilbahn in Tirol. Kurz nach neun Uhr stoppte am Samstag in der Früh plötzlich die Penkenbahn der Mayrhofner Bergbahnen, die Gondeln schwangen hin und her.
Das Seil war aus der Führung gesprungen. Etwa sechs Personen, die sich in den Gondeln befanden, mussten durch einen Notbetrieb gerettet werden. Um 11 Uhr erreichten die Fahrgäste die Bergstation.
So schildert ein Informant (Name der Redaktion bekannt) den dramatischen Zwischenfall. "Das ist eine geheimnisvolle Sache. Die täuschen und tarnen. Die Bergbahnen wollen wahrscheinlich den Vorfall vertuschen", meint er. "Die Bahn ist bis heute geschlossen."
Auf der Homepage der Mayrhofner Bergbahnen findet man unter Penkenbahn: "Die Sommerhitze über viele Wochen hindurch hat auch unsere technischen Anlagen weit über das übliche Maß hinaus belastet.
Bei unseren laufenden Überprüfungen mussten wir leider am vergangenen Wochenende bei der Penkenbahn feststellen, dass sich das erst im Mai ausgetauschte Tragseil durch die große Hitze stärker gedehnt hat als erwartet. Die Sicherheit unserer Gäste ist unser oberstes Gebot, daher haben wir den Betrieb umgehenden eingestellt."
Warum der Zwischenfall nicht im Internet erwähnt wurde, ist für den Vorstand der Bergbahnen Reinhard Wieser leicht erklärt: "Das Ganze ist im Internet schwierig zu beschreiben.
Wir wollten auf keinen Fall etwas vertuschen. Wir versuchen offen zu sein und nichts aufzubauschen." Man habe alles sofort an das zuständige Verkehrsministerium gemeldet. Einen kolportierten Maulkorberlass für Mitarbeiter weist Wieser zurück. "Den gibt es nicht."
Gegenüber der NEUEN bestätigt Wieser die Entgleisung des Zugseils. "Es ist kurz nach neun Uhr vor der Bergstation aus der Führung gesprungen. Personen waren nie gefährdet."
Grund für die Panne sei die Hitze gewesen. Wieser: "Das neue Tragseil hat sich schneller ausgedehnt als erwartet. Das hatte ungünstige Auswirkungen auf das Zugseil."
Derzeit sind die Mayrhofner Bergbahnen und die Herstellerfirma bei der Erforschung der Ursache für den Zwischenfall. "Dann können wir erst mit der Wartung beginnen." Bis wann die Penkenbahn wieder fahre, könne man schwer sagen.
Schon zur Eröffnung 1995/1996 hatte es Schwierigkeiten mit der Bahn gegeben. "Am Anfang waren Feinabstimmungen notwendig. Mit dem jetzigen Zwischenfall gibt es keinen Zusammenhang", meint Wieser.
Von Frank Tschoner
03.08.2006
quelle = tirol.com