Neues am Jenner

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NN
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Neues am Jenner

Beitragvon NN » 27.09.2007, 10:24

BBAG investiert 6,3 Millionen Euro für mehr Schneesicherheit am Jenner


Schönau a. Königssee: (27. September 2007) - Mit einer Investition in Höhe von rund 6,3 Millionen Euro soll der Jenner in den nächsten Jahren schneesicher gemacht werden. Die Planung, die der Gemeinderat Schönau am Königssee am Dienstag nach kontroverser Debatte mit 14:4 Stimmen genehmigte, sieht unter anderem die Ausdehnung der Beschneiung bis ins Tal, den Bau eines zweiten, wesentlich größeren Beschneiungsteichs unterhalb der Mittelstation und die Sanierung der bestehenden, nicht mehr den modernen Anforderungen entsprechenden Anlage zwischen Mittel- und Bergstation vor. Allerdings wird sich der ursprünglich für nächstes Jahr erhoffte Baubeginn vermutlich noch einmal verzögern. Schließlich soll noch abgewartet werden, bis sich die Zuschusssituation im Zuge der von der bayerischen Staatsregierung angekündigten Tourismusförderung verbessert hat. Während die Mehrheit der Investitionsbefürworter auf die Notwendigkeit des Projekts zur Ankurbelung des Wintertourismus verwies, führten die Gegner den Klimawandel und das große finanzielle Risiko, das die Berchtesgadener Bergbahn AG (BBAG) mit dieser Investition eingehe, als Ablehnungsgründe an. Die Gemeinde Schönau am Königssee ist mit 81 Prozent der Anteile BBAG-Mehrheitsaktionär.

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Der alte Beschneiungsteich wird durch einen zweiten ergänzt, der 13-mal so groß ist.

Beschneiungstechnisch sollen in den nächsten Jahren alle Jennerabfahrten auf Vordermann gebracht werden. Denn, wie am Dienstag zu erfahren war, ist die in den Jahren 1998 bis 2000 zwischen Mittel- und Bergstation errichtete Anlage mittlerweile veraltet. »Wir müssen deshalb auch den oberen Bereich optimieren«, warb Bürgermeister Stefan Kurz, gleichzeitig als Vorstand Chef der BBAG, für das Projekt. Zu wenig effizient sei die gegenwärtige punktuelle Beschneiung, nun sollen größer dimensionierte Leitungen, leistungsfähigere Kompressoren und Pumpen sowie modernere Schneianlagen in kürzester Zeit eine solide Grundbeschneiung ermöglichen. »Die jetzt bestehende Anlage braucht für die Schneeerzeugung einfach zu lange. Beschneit werden damit derzeit rund 16,5 Hektar, tatsächlich ausgelegt ist sie aber nur für drei bis vier Hektar«, so Dipl.-Ing. Christian Weiler von der Innsbrucker Firma Klenkhart & Partner, die die Anlage plant. Die Österreicher gelten mit über 900 realisierten Projekten als europaweit erfahrenste Planer auf diesem Gebiet. In ihren Händen liegt auch die Generalplanung für die Ski-WM 2011 in Garmisch-Partenkirchen.

Christian Weiler plädierte vor allem dafür, »nicht zu kurzfristig zu denken, sondern alles gleich entsprechend groß zu dimensionieren«. Damit meinte er auch den zusätzlich benötigten Speicherteich, den man unweit des bisherigen Weihers, auf der anderen Seite der Abfahrt unterhalb der Jennerbahn errichten will. Während der alte Speicher, der weiterhin verwendet werden soll, ein Fassungsvermögen von 4 000 Kubikmetern hat, soll der neue gar eine Größe von 52 000 Kubikmetern bekommen. Maximal 120 000 Kubikmeter Wasser wird man künftig jährlich am Jenner benötigen, davon soll etwa die Hälfte aus den Speichern kommen. Gespeist werden die Weiher im wesentlichen aus dem Krautkaserbach sowie aus zwei Quellen oberhalb des alten Speichers. Unterhalb des neuen Speichers ist außerdem der Bau einer neuen Hauptpumpstation vorgesehen. Die neue Dimension der Speicher und moderne technische Anlagen sollen es künftig ermöglichen, bei entsprechenden Temperaturen in wenigen Tagen, maximal in 80 Stunden, eine Grundbeschneiung vom Berg bis ins Tal zu schaffen. Samt Talbeschneiung soll künftig auf insgesamt 30 Hektar am Jenner Maschinenschnee erzeugt werden. Zur Verwendung kommen so genannte Propeller-Schneeerzeuger auf Schneitürmen, was die Reichweite und die Effizienz der Geräte erhöht.

Einen Zeitplan legte Christian Weiler auch gleich vor. Der sähe bereits im nächsten Jahr den Bau des neuen Speicherteichs, der Beschneiungsanlage bis ins Tal und die Modernisierung der bestehenden Pumpstationen vor. Etwa bis Ende 2010 könnte dann die Verbesserung der bestehenden Beschneiungsanlage im Bereich Jennerwiese und Mitterkaser erfolgen. Geplant sind des weiteren Pistenkorrekturen im unteren Abschnitt. Denn hier gibt es einige Steilstellen, die für schwächere Skifahrer durch ein starkes Längsgefälle eine zusätzliche Erschwernis darstellen. Diese Abschnitte sollen etwas verbreitert werden, wodurch sich das Längsgefälle reduziert. Alle geplanten Investitionen zusammen werden sich auf geschätzte 6,3 Millionen Euro belaufen. Davon werden 123 000 Euro für die Planungs- und Genehmigungsphase bereits heuer fällig. 4,5 Millionen fallen später für den Teichbau (etwa 1 Million Euro), die Beschneiung bis ins Tal sowie den Bau der Pumpanlange an. Noch einmal rund 1,7 Millionen Euro sind für die Maßnahmen im Jennerwiesen- und Mitterkaserbereich eingeplant.

Die gesetzlich geforderten Ausgleichsmaßnahmen für dieses Projekt stellen laut Bürgermeister Stefan Kurz kein Problem dar. So will man unter anderem den noch als Skipiste eingetragenen Sonnenhang streichen. Einen Korb musste Bürgermeister Kurz dem Planer allerdings hinsichtlich des Zeitplans geben. Denn der Bürgermeister vermutet, dass man im nächsten Jahr mit dem Projekt noch nicht beginnen wird. »Beschneiungsanlagen sollen ja künftig bezuschusst werden. Das müssen wir unbedingt noch abwarten. Kurz stellte auch klar, dass die Gemeinde bei diesem Projekt als Antragsteller fungiert, weil die Hauptskiabfahrt ja eine Einrichtung der Gemeinde sei. Als Bauherr aber trete einzig und alleine die BBAG auf. Deren Aufsichtsrat mit 2. Bürgermeister Manfred Vonderthann an der Spitze hat die Planung bereits einstimmig genehmigt. Grünes Licht für Planung und wasserrechtliche Erlaubnis gab es nach teilweise hitziger Diskussion (siehe eigenen Bericht) schließlich auch mit 14:4 Stimmen vom Gemeinderat. Gegen das Projekt votierten Wolfgang Grimm (SPD), Beppo Maltan, Erich Güll (beide FWG) und Johann Schwaiger (Bund Freier Bürger). Ulli Kastner


quelle = Berchtesgadener Anzeiger
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