
Dieser Winter gestaltet sich etwas schwieriger als die letzten Jahre, das wurde uns schon sehr früh bei einem Blick auf den Kalender 2011, speziell Ostern, klar. Dies ist nämlich heuer so spät, dass man doch sehr risikofreudig sein muss, um dann noch Skifahren gehen zu wollen.
Ostern fällt also weg, aber deswegen keinen Skiurlaub? Nein, so schnell wollten wir uns nicht geschlagen geben. Also Weihnachten bzw. die erste Januarwoche.
Aber wohin? Ursprünglich wollten wir mal wieder nach Südtirol, aber der Blick auf die Hotel-preislisten verheißt nichts gutes... Weil es die absolute top-Saison ist, ist uns das mit 5 Personen schlicht zu teuer.
Also mal nach Österreich fragen und vergleichen- das hört sich doch schon deutlich humaner an. Es geht wieder ins Pinzgau.
Also alles wie die letzten 2 Jahre- fast.
Dieses Jahr galt es, die Skitage sauber zu planen und gut zu verteilen, denn es waren nur 6 Tage für die 4 Skigebiete, die ich mir vorgenommen hatte.
Aufgrund verschiedener Umstände waren wir dieses mal nicht in unserer Stammpension in Neukirchen-Rosental, sondern in Krimml beherbergt waren, was den Weg zur Gerlosplatte verkürzte, zum Wildkogel nach Hollersbach jedoch verlängerte.
Die größte "Veränderung" war natürlich die Jahreszeit: Da wir im Januar unterwegs waren, gab es endlich die Aussicht auf 100% geöffnete Pisten, vor allem bei den Talabfahrten am Wildkogel eine sehr schöne Aussicht.
Also- los gehts...
Fulda ist von einer für die Jahreszeit extrem dicken Schneeschicht überzogen, die nun schon seit über einem Monat ständig vom Himmel gespeist wird. Leider war das für die Alpen nicht der Fall- in Krimml lag so ziemlich genauso viel Schnee wie zu Hause. Aber es reicht ja, und dank "Frau Holle's menschlichen Gehilfen" sollte trotzdem das allermeiste geöffnet sein.
Die Fahrt war sehr anstrengend- obwohl keinerlei witterungsbedingte Einschränkungen vorhanden waren, waren die Autobahnen völlig überfüllt. Es war praktisch egal, welche Route man nach Österreich rein bevorzugte, man stand immer im Stau. In die Gegenrichtung wäre es allerdings noch schlimmer gekommen...
Am Pass Thurn schneite es dann aber doch noch, was der einzige Schneefall des gesamten Skiurlaubes bleiben sollte.
Da auch der Nico wieder in Kitzbühel war, ging es für den ersten Tag gleich ins Kitzbüheler Skigebiet.
Dazu nahm ich die seit vergangenem Herbst wieder bis Krimml durchfahrende Pinzgauer Lokalbahn, zu der ich um 8:25 an der Haltestelle sein musste, um um 9 Uhr an der Panoramabahn zu stehen.
Dieses Jahr ging es für mich vor allem darum, Teile des Skigebietes zu fahren, die bei meinen bisherigen Besuchen an Ostern geschlossen waren.

Auf Wiederholungsfahrten verzichtete ich am Morgen, um am Abend genug Zeit dafür übrig zu haben. So war ich dann schon um 10:30 Uhr an der Kitzbüheler Seite der 3S-Bahn, wo ich mich mit dem Nico traf.

Es folgte ein erstes Schmankerl, das ich schon seit Jahren im Auge hatte: Die 4KSB Hieslegg


So eine kultige KSB... extrem geil



Am Hochsaukaser schauten wir uns die 3S mal von einer anderen Perspektive an...
Anschließend besichtigten wir die neue Maierl-kette...

Letztes Jahr noch eine einsame Piste, jetzt immernoch eine einsame Piste, aber mit Zuschauern


Über eine leider alles andere als einsame Piste ging es ganz hinunter zur Maierl-10EUB. Letztes Jahr bin ich hier noch fast alleine hinunter gefahren, um mich dann in eine schöne alte Kult-DSB zu setzen... Aber ich muss schon sagen, die neuen Bahnen sind sehr gelungen.
Wenigstens gab es hier, wie auch den ganzen Tag über, keine nennenswerten Schlangen, was mich dann doch überrascht hat.
Viel Zeit wollte ich nicht im Kitzbüheler Teil verbringen denn ich hatte noch eine besondere Abfahrt vor: Zurück ging es nicht mit der 3S-Bahn, sondern über die alte Skiroute "Pengelstein-Süd".

Gegen 13 Uhr verabschiedete ich mich also von Nico und stürzte mich den Pengelstein hinunter.
Nach einer sehr schönen Abfahrt kam ich an das Ende der Piste, wo man ja laut Pistenplan über einen "Trampelpfad" weiter zum Hausleitenlift kommt. Ich hatte mir das also so vorgestellt, dass man irgendwo nicht mehr genug Gefälle hat zum Abfahren und dann durch den Wald weiter laufen muss...
So ist es aber nicht. Am Pistenende erwartet einen erstmal eine Horde von Taxis, was mich doch sehr an die Lagazuoi-Abfahrt in Alta Badia erinnert. Der "Trampelpfad" entpuppte sich als Teerstraße, die etwas oberhalb der Hauptstraße verläuft.
Der erste Blick auf den Hausleitenlift sagte mir, dass der Lift stand. Da allerdings Leute drin hingen, dachte ich mir erstmal nichts dabei.
Als ich 5 Minuten später am Lift ankam stand dieser allerdings immernoch.
In der Folge war der Hang des Liftes völlig leer und alle Fahrgäste (darunter einige Skischulen) bildeten eine unglaublich lange Schlange. Super, und jetzt? Der Lift lief dann plötzlich wieder an, aber auf diese Schlange hatte ich einfach keine Lust, vor allem weil die Skischulkinder, die in der Schlange ja sehr wenig Platz wegnahmen, also die Schlange noch länger war als sie aussah, alle alleine fuhren

Ich entschloss mich deshalb, einfach an der linken Seite der Piste aufzusteigen und dann hoffentlich auch frühzeitig zum Wagstättlift queren zu können.
Die war leider nicht der Fall, denn erst versperrte ein Privathaus mit Zaun den Weg, und nach weiterer Plackerei durch den Tiefschnee durfte ich feststellen, dass auch noch ein Bach dort fließt, den ich in Skischuhen und mit Skiern in der Hand eigentlich nicht durchwaten wollte.
Also müsste ich tatsächlich aufsteigen bis zur Brücke, mit der die Piste eben diesen Bach überquert...
Einige anstregende Minuten später sah ich allerdings doch einen Ausweg: Ein ca. 40cm breites Mäuerchen, das eine kleine Staustufe für den Bach darstellte. Allerdings in der Mitte mit einer ca. 50 cm tiefen und 2m breiten Einkerbung und im ganzen mit 30cm Schnee bedeckt. Auf der einen Seite ging es auch recht tief runter... (ca. 2m)
Da ich absolut keine Lust hatte, noch weiter aufzusteigen, nahm ich diese doch etwas gefährliche Herausforderung an.
Also in voller Skimontur über dieses schmale Ding, und in der Mitte wurde das zur richtigen Kletterpartie, erst runter auf der einen Seite und wieder hoch auf der anderen (ich wäre dann in der Mitte effektiv gefangen gewesen, wenn ich nicht mehr hochgekommen wäre...) wohlgemerkt mit einem Paar Skiern in der Hand...
Zum Glück ging diese Aktion gut und ich konnte nach ca. 20min Aufstieg endlich zum Wagstätt abfahren. Die Schlange zu bezwingen wäre wohl doch die bessere Variante gewesen...
Eigentlich hatte ich eine Wiederholungsfahrt an der Wurzhöhe fest eingeplant, was ich jetzt allerdings aufgrund der langen Verzögerung bleiben ließ.


Nachdem die Resterhöhe wieder überquert worden war, wollte ich mir noch einen weiteren bisher nicht gefahrenen Lift vornehmen: den SL Moseralm. Aufgrund einer Schlange an der 4SB Resterkogel ließ ich diese allerdings aus, was mit recht wenig Schiebeaufwand ganz gut möglich ist.

schöne leere Pisten hier- und mit einer Abfahrt runter zur Resterhöhe-DSB komplettierte ich auch die 3 verbliebenen Girak-Seitwärtsschließer-DSBs im Skigebiet.
Dabei nahm ich auch noch den SL Pass Thurn mit, wo ich eine sehr eigenartige Weise miterleben durfte, einen Schlepplift zu fahren...
Die Kinder hatten alle den Bügel einfach in der Hand und ließen sich so hochziehen. Was soll das denn jetzt? An so einem flachen Schlepplift kann man das ja noch machen, aber so lernt man ja auch nicht das Liftfahren- dann braucht man sich später nicht wundern, wenn alle aus dem Lift fallen...
Anschließend gab es noch eine Fahrt an der Panoramabahn II und damit war der mit um die -10°C kälteste Tag der Woche beendet.
Der nächste Tag fand in der Zillertalarena statt- und ist leider organisatorisch etwas misslungen. Eigentlich hatte ich vor, mit meinen Eltern zu fahren, allerdings natürlich morgens pünktlich um 9 am Lift. (der Rest der Familie schläft aus)

Ausblick von der Gerlosplatte ins Pinzgau
In meiner "Freizeit" am Morgen ging es erstmal Richtung Königsleiten...
Und am Ausgang der Sonnwendkopfbahn schweben nicht wie bisher üblich die Fahrgäste der DSB Larmachkopf über einen hinweg sondern...

Man erblickt dieses neue Gebäude

Das wurde natürlich gleich ausgetestet und nach einer Abfahrt auf der morgens sehr schön fahrbaren Piste nach Königsleiten kamen ich hier her...

Die neue Talstation. Die Stationen sind -wie ich finde- sehr gut gelungen.
Die Fahrt verzögerte sich allerdings etwas aufgrund von ständiger Langsamfahrt und Halten. Riecht nach Kinderkrankheiten... War allerdings nur an diesem Tag.


Ja und dieses Stück fehlt eben, um richtung Gerlos weiterzukommen... Ein kurzer Schlepper wär da mal ne Maßnahme...
Dann fuhr ich nicht über die "neue" Piste 1, die jetzt von der Bergstation der Dorfbahn am Hochalmkar-SL entlang richtung Königsleiten geht, sondern am oberen flachen Stück der DSB Mitterleger entlang zur alten Bergstation der DSB Larmachkopfbahn...

Die - ähnlich wie die Berstationen der DSBs Krummbach und Isskogel in Gerlos- relativ unverändert noch existiert.
Zur Belohnung des Ziehwegs von der Mitterleger-Bergstation bis hierher hatte ich jetzt einen völlig unbefahrenen Starthang der alten Piste 1 vor mir, der nur mehr über eben diesen Ziehweg erreichbar ist

Für die Auffahrt entschloss ich mich, dass 2,5m/s doch manchmal schneller sind als 6m/s und fuhr deshalb die sehr schöne Piste 4 zur DSB Mitterleger runter- und nach meinen Beobachtungen dürfte es sogar geklappt haben, wieder schneller oben gewesen zu sein als mit der Dorfbahn II


Über die 4SB Königsleiten 2000, die hoffentlich die nächste Ersetzung in Königsleiten wird, ging es dann zu dieser Neuheit

Eine Wiederholungsfahrt auf der Piste 42 am Falschbach gab es, es war der letzte Tag an dem diese noch offiziell geöffnet war...
Und dann über die Larmachabfahrt zurück zur Gerlosplatte. Ich hatte gehofft, dass diese heuer vollständig bis unten geöffnet wäre, aber...

An der 2. Begegnung mit dem Skiweg wurde man aufgefordert, eben jenen zu benutzen...
...und somit war so ziemlich genau gleich viel geöffnet wie letztes Jahr an Ostern

Wobei ich diesen hier sichtbaren Hang letztes Jahr an Ostern bei deutlich weniger Schnee runter gefahren bin, da hieß es "such den Schnee" und nicht wie jetzt "umfahre die Grasstücke". Und mit der selben Taktik fuhr ich dann sogar noch den letzten Teil der Abfahrt bis unterhalb des Märchenwaldlifts.
Der Rest des Tages verlief dann eher suboptimal:
Gegen 11 Uhr war ich zurück am Filzstein, wo ich allerdings meine Eltern nicht finden konnte. Da sie weder auf Anruf noch auf SMS reagierten, entschied ich mich nach einer halben Stunde Runden drehen an den Filzstein-Tellerliften, bis 12 Uhr zu warten, wo sie meinen Bruder vom Skikurs abholen mussten.
Dabei konnte ich sie allerdings auch nicht finden, worauf ich dann in der Filzsteinalm endlich erfolgreich die Suche beenden konnte.
Dort wurde mir verkündet, dass sie sich erst den Skipass ab 14 Uhr kaufen wollten und morgens alles etwas länger gedauert hat, weshalb sie noch nicht so weit sind. Ich durfte dann nach dem Essen mit meinem Bruder ein bisschen Skilehrer spielen und ab 14 Uhr dann eben mit meinen Eltern fahren... super, wir kamen dabei dann bis Königsleiten und meine Eltern beschwerten sich dass die Pisten so ausgefahren und voll sind... Dass das morgens um 9 Uhr anders ist wollten sie mir allerdings nicht glauben

Aufgrund dieser "miesen Umstände" wurde dann ausgemacht, dass wir am darauffolgenden Tag den ganzen Tag zusammen fahren würden. Super... Der Samstag war eh für einen "Familientag" reserviert, da allerdings mit meinem kleinen Bruder, der dann keinen Skikurs mehr hatte. Außerdem hatte ich noch einen Tag für den Wildkogel und einen für die Gerlossteinwand vorgesehen... Es blieb also kein einziger Tag, an dem ich alleine nach Zell könnte und dort ein paar Wiederholungsfahrten machen...
Also nächster Tag...

Schöne Stimmung morgens beim Blick richtung Handlalmlift (da war ich natürlich noch allein unterwegs)

Später dann am Kreuzjoch-Express gab es eine extrem gute Aussicht zu bewundern

Und die dritte Neuheit im Gebiet: Karspitzbahn II

Von der Talstation der Sportbahn haben sie überhaupt nichts übrig gelassen


Am Abend nahm ich dann an einer Fackelwanderung zu den Krimmler Wasserfällen teil, leider sehr auf Touristenattraktion getrimmt- schade...

Der nächste Tag führte mich bei wolkiger Witterung an den Widkogel.

Dort war es leider ziemlich voll, was zu sehr langen Schlangen an den beiden zentralen KSBs führte (die 20min hab ich mir nur einmal angetan). Allerdings ist die hohe Disziplin beim Einsteigen hier schon fast bewundernswert- Bis auf wenige Ausnahmen ist tatsächlich jeder Sessel mit 4 bzw. 6 Personen besetzt!
Die Schlepplifte Braunkogel und Frühmesser machen aber mehr Spaß- kurze Schlangen, schnelle Lifte und sehr gute Abfahrten.

Die ist wohl verantwortlich für die vielen Gäste- die neue Smaragdbahn.

Die Talabfahrt nach Bramberg besteht zu 50% aus der Rodelbahn und zu 50% aus neuen Abfahrtshängen. Jene sind sehr schön, aber eine Abfahrt und Auffahrt braucht fast eine halbe Stunde, weil man doch sehr viel Strecke zurücklegt und eben zwischendurch ständig nur auf der Rodelbahn entlangrutscht. Bis zur Mittelstation fahren ist allerdings auch nicht so optimal, weil sehr viele Rodler Wiederholungsfahrten machen und mit den Rodeln die Kabinen ziemlich vollstellen... man muss deshalb wirklich einige Kabinen warten an der Mittelstation, auch wenn nicht wirklich Andrang ist.

Das gute Wetter kommt aus Richtung Zillertalarena...

Die Talabfahrt nach Neukirchen machte ich insgesamt 3 mal, das Problem dabei ist, dass sie nicht an der Talstation endet, sondern am Ortsrand. Man kann sich dann an diesem Seillift am Ende der Abfahrt die Wartezeit verkürzen...

bis dieses Gefährt kommt und einen wieder zur Talstation bringt


Interessantes Wetter...
Am Abend fuhr ich schon etwas früher runter, da ich noch einem Lift auf der anderen Seite von Neukirchen einen Besuch abstatten wollte:
Nach ca. 15min Fußmarsch durch den Ort erreichte ich...

Den Preimislift. Ein schöner kurzer steiler alleinstehender Schlepplift


Sieht fast so aus, als ob er mal länger gewesen wäre...

Der ziemlich steile Hang von oben- im Steilstück etwas vereist, aber rechts von dem gesteckten Slalom wars noch ganz gut zu fahren. Es gibt auch noch eine Piste, die etwas weiter auslädt.

etwas weiter rechts ist noch ein weiterer Lift, wo aber keine Gehänge dran waren. (Vielleicht auch weil die Piste noch nicht genug Schnee hatte? aber im Pistenplan ist er nicht drin.)

Mit der Pinzgauer Lokalbahn ging es wieder nach Krimml.

Wobei der Bahnhof Krimml gar nicht im Ort liegt, sondern ein paar km außerhalb. Deshalb muss man noch mit einem Anschluss-Rufbus bis in den Ort weiterfahren.