Lawinenbilanz: Trotz warmen Winters gleich viele Unfälle
Obwohl der heurige Winter überdurchschnittlich warm war und der Schnee lange ausblieb, waren wieder Tote zu beklagen.
Insgesamt gab es neun Tote in den Tiroler Bergen. Zum Vergleich: Im Winter 2005/2006 kamen zehn Personen in Lawinen ums Leben. Auch sonst zählte der Lawinenwarndienst Tirol im abgelaufenen Winter annähernd gleich viele Lawinenunfälle wie im Vorjahr. Für Lawinenexperte Rudi Mair ist klar: "Der schneearme Winter wurde eindeutig unterschätzt."
Der wenige und unregelmäßige Schneefall hatte nämlich einen äußerst ungünstigen Schneeaufbau zur Folge, weiß Mair. Darüber hinaus hätten die Wintersportler aufgrund des wenigen Schnee vor allem eingewehte Mulden und Rinnen aufgesucht. Diese seien aber die Gefahrenzonen, die Unerfahrene geradezu magisch anziehen, so der Lawinenexperte.
So kamen im heurigen Winter auch vor allem ausländische Wintersportler ums Leben. "Die Einheimischen wissen um die alpinen Gefahren offenbar besser Bescheid", so Mair. Ebenfalls auffallend: Sechs Tote wurden heuer im Variantenbereich - also abseits der Skipiste - gezählt. Normalerweise sind eher Tourengeher betroffen.
Von J. Micheler
23.04.2007
quelle = www.tirol.com