Schneefälle: Tiroler Skisaison ist so gut wie gesichert
Die ergiebigen Schneefälle in Nordtirol bereiten erstaunlich wenig Probleme.
Die Lawinensituation entspannt sich.
Bild: Fasser
Die Lawinengefahr hat sich am Montag in Tirol im Vergleich zum Wochenende aufgrund nachlassender Niederschläge und des deutlichen Temperaturrückgangs inzwischen entspannt und wurde von den Experten als "allgemein erheblich" eingestuft.
Problembereiche gab es im Bereich sehr steiler, glatt strukturierter Hänge vor allem unterhalb etwa 2.000 Metern.
Oberhalb der Waldgrenze bildete sich inzwischen in weiten Teilen Tirols eine klassische Hochwintersituation. Mit zunehmender Seehöhe steige dabei die Wahrscheinlichkeit, Lawinen bereits durch geringe Zusatzbelastung im Steilgelände auszulösen.
Straßen auf Nordkette gesperrt
Zahlreiche Wanderwege auf der Nordkette bei Innsbruck mussten wegen Lawinengefahr gesperrt werden. Betroffen sind auch die Zufahrten zu einigen Häusern. Seit Freitag wurden an manchen Stellen der Nordkette über zwei Meter Neuschnee gemessen.
Laut der Lawinenkommission Nordkette würde sich die Situation derzeit leicht entspannen, Dienstagfrüh wird die Kommission neuerlich zusammentreten um über das weitere Vorgehen zu beraten.
Über 1 Meter Neuschnee
Neuschneemengen von einem Meter und mehr - der Tiroler Skiwinter 2007/08 ist nach den ergiebigen Niederschlägen des vergangenen Wochenendes gesichert.
Sagt auch Rudi Mair, Tirols Lawinen-Papst: "Im Unterland würde ich noch nicht darauf wetten, dass der Schnee liegen bleibt. Aber in den höher gelegenen Skigebieten im Großraum Innsbruck und im Oberland ist die Saison gesichert."
Viel Schnee im Außerfern & Silvretta
Die größten Neuschneezuwächse verzeichnete am Wochenende das Außerfern und das Silvretta-Gebiet. Am Reuttener ahnenkamm liegen mittlerweile über 165 cm Schnee. Neuschneemengen von über einem Meter gab es auch im Arlberg- und Silvretta-Gebiet, auf der Innsbrucker Seegrube oder am Großen Beil in Alpbach.
Vollkommen ausgeblieben ist das Chaos auf den Straßen. "Es ist zwar außergewöhnlich, dass erstens so viele Niederschlagsstaffeln hintereinander auftreten und zweitens schon so früh so viel Schnee liegt, Probleme hat das aber kaum bereitet", ist Lawinenexperte Mair froh.
Alarmplan funktionierte
Er führt das auch auf die genaue Prognose zurück, die in Zusammenarbeit mit der ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) erstellt worden ist. Nach der Katastrophe von Galtür wurde nämlich ein Lawinen-Warn- und Alarmplan eingeführt.
Mair: "Wenn innerhalb von 72 Stunden mehr als 100 cm Neuschnee zu erwarten sind, informiert die ZAMG den Lawinenwarndienst, der dann sofort alle Lawinenkommissionen, Baubezirksämter etc. alarmiert."
12.11.2007