Seilbahn statt Sessellifte
Durchbruch für die Verbindung der Skigebiete Arosa–Lenzerheide
AROSA. Die Verbindung der Skigebiete zwischen den Bündner Ferienorten Arosa und Lenzerheide ist seit Jahren umstritten. Jetzt ist ein Durchbruch erzielt worden: Bergbahnen, Gemeinden und Umweltverbände einigten sich auf eine Seilbahn.
Der Bau einer Seilbahn ist die Alternative zu den ursprünglich geplanten zwei Sesselliften. Gespannt würden die Seile zwischen Motta in Lenzerheide und der Bergstation Hörnli in Arosa, wie das Bündner Amt für Raumplanung am Freitag mitteilte. Dadurch bliebe das dazwischenliegende, teilweise kantonal geschützte Urdental unberührt.
Die beteiligten Parteien verständigten sich in einem Koordinationsprozess auf ein Gesamtkonzept als Basis für die weiteren Schritte. Nach den kantonalen und kommunalen Verfahren wird mit dem Konzessions- und Plangenehmigungsentscheid des Bundes frühestens bis Oktober/November 2008 gerechnet.
Kosten von 22 Mio. Franken
Die Bergbahnen schätzen die Kosten der Seilbahn auf 22 Millionen Franken, wie Lorenz Schmid, Verwaltungsratspräsident der Arosa Bergbahnen, auf Anfrage sagte. Das bedeutet, dass die Bahnen in Arosa und Lenzerheide je elf Millionen Franken zahlen müssten.
Arosa und Lenzerheide versprechen sich von der Direktverbindung eine Attraktivitätssteigerung für den Wintersport. Allerdings sind im Zusammenhang mit Natur und Landschaft wichtige Fragen noch nicht ganz geklärt. Die Umweltorganisationen verlangen, dass gewisse Gebiete (Komplementärräume) touristisch nicht vereinnahmt werden.
Noch ungeklärte Punkte
Ohne ausdrücklichen Verzicht auf die spätere Erschliessung dieser in der Region liegenden Gebiete verweigern die Umweltverbände ihr Einverständnis für die geplante Verbindung der beiden Skigebiete.
Die beteiligten Gemeinden und Bergbahnen dagegen wollen an der Option auf einen weiteren touristischen Ausbau festhalten.
Einstiegsort Churwalden
Als Einstiegsort für Tagestouristen in die Skigebiete ist Churwalden vorgesehen. Dort wären rund 500 neue Parkplätze nötig. Die Verbindung der Skigebiete würde auch zu einer Verkehrsumlagerung auf der Strasse führen. Die Zusatzbelastung von 500 Autos an einem Spitzentag im Winter auf der Achse Chur–Churwalden ist nach Behördenangaben verkraftbar. Gegenwärtig verkehren auf diesem Abschnitt an einem schönen Wintersport-Tag über 10 000 Autos. Neben dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs ist laut Amt für Raumentwicklung Graubünden längerfristig eine strassenunabhängige Verbindung Chur– Churwalden–Lenzerheide in Prüfung. (sda)
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