
Die Karwoche, deren vorausgehendes Wochenede in diesem Jahr zwei Tage nach meiner letzten schriftlichen Abiturprüfung begann, hatte ich schon lange im Voraus zum Skifahren verplant. Nur mit wem und wo? Sehr schnell erklärten sich zwei Freunde bereit, mit mir diese Tage zu bestreiten. Nur wo? In der Karwoche muss es dann schon ein schneesicheres Skigebiet sein, also fast zwangsläufig ein größeres, "modernes". Wie wärs mit Serfaus? Ja, Skigebiet ist gut. Gibts da ne Alpenvereinshütte? Ja, gleich zwei und zwar IM Skigebiet! perfekt

So einfach war es dann aber doch erstmal nicht. Das Kölner Haus, was sich direkt an der Mittelstation der Serfauser Zubringerbahn befindet, war natürlich schon belegt. Da gibt es aber eben auch noch die ohnehin viel schöner gelegene Hexenseehütte, die bis letztes Jahr noch im "freien Gelände" stand, durch die neue Masnerkopfbahn mit der Hexenseepiste aber Teil des Skigebietes wurde.
Das Publikum an Übernachtungsgästen für die Hütte erweiterte sich durch diese neue Piste natürlich stark. So kamen leider auch Personen auf die Hütte, die offensichtlich nicht wissen, wie man sich auf einer Alpenvereinshütte verhält... Nach diesem Vorfall wurde der "Versuch", Skitouristen auf der Hütte übernachten zu lassen, vorläufig abgebrochen, also für den Winter keine Übernachtungen mehr angeboten.
Diese "Notbremsung" ist absolut verständlich, ich fragte mich aber, ob man deshalb wirklich alle Gäste aussperren muss. Da es sich um eine Alpenvereinshütte handelt, fragte ich nochmal als DAV-Jugendleiter mit zwei weiteren Alpenvereinsmitgliedern mit alpiner Erfahrung an- und da sah das ganze schon anders aus. Kurz gesagt- wir durften auf die Hütte, vorausgesetzt wir beachten einige Regeln, insbesondere ein Alkoholverbot. Kein Problem!
Ein paar Tage bevor es losgehen sollte, versetzte uns der Wetterbericht aber einen Dämpfer: Für die ganze Zeit war bis auf den ersten Tag überwiegend Nebel vorausgesagt, was wenn auch etwas Neuschnee dabei sein sollte, nicht die erhofften Aussichten für Ostern waren. Aber wir fahren trotzdem- mal schauen, wie es dann wirklich wird... Und der Wetterbericht wurde dann doch noch ständig zum Besseren verändert.

So sieht jedenfalls schonmal der gesamte GPS-Track für die 3,5 Tage aus. (Anklicken zum Vergrößern)
Los ging es dann am Sonntag, dem 1. April um 6 Uhr in der Früh mit dem Auto. Diese Uhrzeit war praktisch unausweichlich, denn um zur Hütte zu kommen, mussten wir bis um 15:30 Uhr an der Masnerkopfbahn sein. Außerdem stellte sich so die Verkehrssituation am Fernpaß wahrscheinlich besser dar als später am Nachmittag.
Am Parkplatz vor Serfaus, den wir um 12 Uhr erreichten, gab es dann ein kleines Problem mit der Parkgebühr: Der Dorfpolizist, bei dem diese zu entrichten ist, hatte Mittagspause und nachdem wir uns skifertig gemacht hatten, war er immernoch nicht da. Erst nach mehrmaligem (teuren) Anrufen kam er dann aus dem Ort zurück...

Endlich geht es dann mit der Dorfbahn zur Seilbahn, mittlerweile war es kurz vor 14 Uhr!

Und endlich in der Komperdellbahn- mittlerweile ist es 14:15 Uhr, denn wir mussten uns auch noch bei der Seilbahn anmelden, die die Hütte bewirtet (allerdings nur tagsüber für die Skifahrer- wir waren Selbstversorger). Und damit waren wir noch nicht fertig, denn auch bei der Pistenrettung und am Kölner Haus mussten wir uns anmelden...

Am Pezid konnten wir dann erstmals den Masner und die Hexenseehütte erblicken, die eine wirklich geniale Lage hat.

Wir fuhren mit schweren Rucksäcken, die auf dem Skiweg vom Pezid runter aber ordentlich Schub geben


Gerade so haben wir es vor Liftschluss auf den Masnerkopf geschafft- endlich kein Stress mehr. Jetzt nur noch diese Abfahrt runter zur Hütte, die am Ende des Felskammes zu erkennen ist.

Die Lifte sind garagiert, die Skifahrer sind weg, es herrscht Ruhe im Masner

Nur die laute Musik des Hüttenwirtes stört diese Ruhe, aber zumindest nicht mich: guter (harter) Musikgeschmack


Die Scheibe an der Terasse ermöglicht interessante Spiegeleffekte


Die Aussicht von der Hütte ist schon gigantisch

Der nächste Tag bringt leider Nebel... äh... pardon: strahlende Sonne!!!

Die Vorfreude steigt, gleich werden die Lifte ausgaragiert...

Auf zur ersten Abfahrt, als erste auf der Abfahrt

Also fahren wir los, die Piste ist gut präpariert und nicht besonders schwer- da kann man es ordentlich laufen lassen. Irgendwann kommt dann auch ein kleiner Buckel quer über die Piste, da kann man ja mal drüber springen- endlich mal in der Gewissheit, dass keiner dahinter campiert...
| _ abspringen...
| - - oops
| - da
| - gehts
| - ja
| - runter!!!
Das hatten wir alle drei nicht erwartet. Es ergab sich ein unglaublich weiter Sprung, vor allem durch den Überraschungseffekt echt genial

Dabei hatte ich übrigens laut GPS eine vmax von 97,9km/h... Mann die 2,1km/h wären sich jetzt auch noch ausgegangen


Hier nochmal die Kante von unten betrachtet
Da meine Mitfahrer sich am liebsten im Funpark aufhalten, ging es dann gleich raus in richtung Plansegg

Die Pezidbahn gibt mit dem Hintergrund schon ein sehr gutes Motiv ab

Und auch die Piste sieht lecker aus

Blick aus der Rückbringer-4SB Laustal

Planseggbahn mit sehr hohen Einfahrtstützen. Am Morgen war dort meistens eine Schlange und sie fuhr mit maximaler Geschwindigkeit, am Nachmittag dann schlangenfrei, dafür aber sehr langsam. Muss man die Bahn so schonen oder warum? Bei den anderen Bahnen gab es keine derartigen Unterschiede...

Wir fahren nach ein paar Runden im Funpark weiter zur Fisser Nordseite- in den anderen Funpark. Dazu hatte ich die Serfauser Waldabfahrt vorgesehen, die aber leider schon deutlich voller und ausgefahrener war als erhofft.

Pisten an der Schöngampbahn und Funpark mit Bagjump

Die Kulisse kann sich sehen lassen

Die schwarze Piste links der 8KSB war sehr gut zu fahren- griffig und leer


Im Tal wars grün...

Auf den Bergen aber nicht. Auf diesem Zoom von der Bergstation der Schöngampbahn zum Pezid sieht man auch die riesige Ausdehnung des Skigebietes- und der Masnerkopf ist ja noch ein Berg weiter!

Skigebiet Fendels doppelt

Zurück ging es dann- zwangsläufig über sehr sulzige Südhänge- über die Direttissima zur Sattelbahn

Und da wir uns nicht den Sulz nach Serfaus runter antun wollten über den Joch "abfahrt"-Skiweg bzw. dessen Umfahrung

Und irgendwann mussten wir (nach einem Besuch des Funparks am Plansegg) wieder zur Hütte zurück- dabei waren wir wieder fast die einzigen, die noch in diese Richtung fuhren. Ich fühlte mich trotzdem ständig beobachtet, das waren aber bei genauerem Hinschauen die Schneekanonen


Auch in der Masnerkopfbahn gibt es ein schönes Panorama


Leider zogen dann am Abend tatsächlich die ersten Wolken auf

In der Masner"hütte" ist auch noch Licht

So sah es dann am nächsten Morgen aus- na wenn es so bleibt, dann soll es uns recht sein

Den zugefrorenen Scheiben konnte man dann während dem Frühstück beim Freischmelzen zuschauen, das ging in der Sonne dann unglaublich schnell
Als wir an dem Tag (wieder über die geniale Kante, nur leider ohne Überraschungeffekt) an den Talstationen der beiden 6KSBs ankamen, liefen beide noch nicht. Wir sagten dann, dass wir mit der fahren wollen, die zuerst aufmacht- die Antwort darauf war, dass die zuerst aufmacht, mit der wir fahren wollen


Auch heute sieht die Pezidbahn gut aus, nur vielleicht etwas überbelichtet...

Heute fuhren wir gleich auf die Obere Scheid, wo wir ein bisschen das Gelände austesteten... Powder war das natürlich nicht wirklich.

Nach den gestrigen schlechten Erfahrungen mit den Talabfahrten dann heute via Königsleithebahn und Schönjoch-Mittelstation zur Nordseite
Und nach einer weiteren ausgiebigen Park-Befahrung ging es auch wieder...

zurück richtung Komperdell, leider ziehen jetzt dichtere Wolken auf

Ein bisschen Actionfotos im Serfauser Funpark

Ob der 180 gestanden wurde, weiß ich nicht mehr, aber normalerweise hat es funktioniert
