Arlberger Bergbahnboss: Skifahren nicht zu teuer...

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NN
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Arlberger Bergbahnboss: Skifahren nicht zu teuer...

Beitragvon NN » 07.12.2006, 18:54

Arlberger Bergbahnboss Stedile-Foradori: Skifahren nicht zu teuer
"Nicht jeder kann sich ein Ticket für die Staatsoper leisten", kontert Mario Stedile-Foradori auf Kritik, dass Skifahren in Tirol zu teuer sei.

TT: Ab Freitag hat auch der Arlberg sein Riesenrad. Die neue Galzigbahn wird eröffnet.

Stedile-Foradori: Ein Meilenstein für uns. Die Galzigbahn wurde 1937 als erste speziell für Skifahrer konzipierte Seilbahn eröffnet. Am Freitag geht die Bahn mit dem längsten in einem Stück gefertigten Seil in Betrieb. Dieses ist 10,6 Kilometer lang. In den 28 Kabinen können pro Stunde 2200 Personen transportiert werden.

TT: Wie viel haben Sie in Relation zum Umsatz der Arlberger Bergbahnen investiert?

Stedile-Foradori: 22 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz von zuletzt 31 Millionen. In der Gruppe mit den Seilbahnen Stuben, Laterns und Klösterle sind es rund 50 MIo. Euro. Insgesamt sollten Seilbahner zwischen 20 und 25 Prozent des Umsatzes reinvestieren. Einige Tiroler setzen bis zu 40 Prozent vom Umsatz in neue Investments. Das ist zu viel.

TT: Wie beurteilen Sie generell die Positionierung Tirols als Tourismusland?

Stedile-Foradori: Ich glaube, wir sind prinzipiell auf dem richtigen Weg. Allerdings ist bei einigen die Freude groß, wenn in Tirol etwas verhindert wird. Die Bürokratie ist riesengroß. Es bräuchte ein bisschen mehr Mut, Dinge zu verwirklichen und nicht zu blockieren.

TT: Sie haben auch ein Skigebiet in Polen. Ist es dort einfacher Projekte durchzubringen?

Stedile-Foradori: Nein. Dort sind die Hürden fast noch größer als in Tirol. Wir wollen seit Jahren unser Skigebiet, das ungefähr so groß wie der Glungezer ist, ausbauen. Doch die Länder im Osten orientieren sich an den Umweltmaßstäben des Westens. Dennoch sind wir auf diesem Markt aktiv, um Werbung für Skifahren in Tirol zu machen. Die Gäste aus dem Osten tragen wesentlich dazu bei, das Loch zu schließen, welches durch den Rückgang bei deutschen Gästen zu spüren ist.

TT: Sölden investierte in eine Skihalle in Hamburg.

Stedile-Foradori: Ich begrüße das, denn Skihallen kreieren neue Skifahrer. Das macht Appetit. Wenn bei uns der Schnee ausbleibt, sind Skihallen hier in Tirol keine Lösung. Die Kapazitäten wären viel zu gering.

TT: Wo sehen Sie die Zukunftsstrategie Tirols?

Stedile-Foradori: Der Gast will Abwechslung. Ein breites Angebot ist aus unserer Sicht die einzig richtige Antwort. Wir wollen vom Arlberg bis Kappl ausbauen. Mit nur drei Liften würden wir dieses riesige Gebiet erschließen können. Die Umweltverträglichkeitsprüfung läuft. Ich hoffe auf eine Fertigstellung bis 2010. Es würden mit nur drei neuen Liften tolle Möglichkeiten geboten. Mit den wenigen Kilometern im Bus von Kappl nach Ischgl hätten wir auch einen Zusammenschluss mit Ischgl. Dann wäre Skifahren von Lech bis Samnaun möglich.

TT: Viele Einheimische klagen darüber, sich Skifahren nicht mehr leisten zu können.

Stedile-Foradori: Das kann ich nicht nachvollziehen. Tirol bietet ausreichend kleinere Skigebiete, wo der Skispaß auch für kleinere Portemonnaies durchaus leistbar ist. Klar ist aber auch, nicht jeder kann sich einen Staatsopernbesuch in Wien leisten. Das ist auch beim Skifahren so.

TT: Eine Skikarte für ganz Tirol könnte Abhilfe schaffen.

Stedile-Foradori: Das Gegenteil ist der Fall. Die Tirol-Card würde kleine Skigebiete umbringen, weil sie nicht mehr ausgelastet wären und alle zu den Großen gehen würden. In einem kleinen Skigebiet kostet eine Saisonkarte 300 ?, bei in einem großen 600 ?. Topgebiete müssen einen höheren Preis verlangen.

TT: Noch eine Frage zum Skiweltcup in St. Anton. Wie schaut es künftig aus?

Stedile-Foradori: Wir stehen zum Weltcup, allerdings nur am Saisonanfang. Ein Jahrhundertereignis wie die WM, kann sich St. Anton nur alle 30 Jahre leisten. Wir zahlten allein 7 Millionen Euro. Ein Weltcup kostet zwischen 1 und 2 Mio. ?. Ein solches Rennen geht nur, wenn wir nicht unseren Gästen Kapazitäten wegnehmen. Für kommenden Winter sind eine Damenabfahrt und ein Slalom geplant.

Das Gespräch führten Frank Staud und Alois Vahrner


quelle : www.tirol.com
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