Bergbahnen Venet sind noch nicht über dem Berg
Das von der ÖVP gewünschte Sofortinvestitionspaket kommt nicht zum Zug. Dafür eine jährliche fixe Summe.
Der Landeplatz für Paragleiter wird am Sonntag eingeweiht.
Bild: Hauser
Die Rettungsversuche für die Venet Bergbahnen AG, die nach einer sehr schlechten Wintersaison so richtig ins Trudeln geraten ist, gestalten sich alles andere als einfach. Der Abgang schlägt heuer mit 350.000 Euro zu Buche.
Einstimmig waren die Gemeinderäte dafür, dass der Rückstand auf dem Konto der Bergbahn AG in der Höhe von rund 151.942 Euro sofort zu begleichen ist, damit nicht weitere Zinsen anfallen. Nicht sofort umgesetzt wird hingegen das von der ÖVP geforderte Investitionspaket über die Erweiterung der Beschneiungsanlage, die Sanierung des Panoramarestaurants und die Erweiterung der Pisten Richtung Meranz. Finanzreferent Manfred Jenewein wartete stattdessen mit einem Gegenvorschlag der SPÖ-Fraktion auf.
Frust im Betrieb
Demnach soll der Aufsichtsrat umgehend eine Umstrukturierung der Venet Seilbahn AG in die Wege leiten. Ziel ist es, einen hauptverantwortlichen Geschäftsführer zu installieren, mit klar geregelten Aufgaben und Kompetenzen, aber auch mit klarer Verantwortung. "Es dauert zu lange, bis beide Gemeinderäte etwas abgesegnet haben, das erzeugt Frust im Betrieb. Und die Doppelfunktion der beiden Bürgermeister als Venetbahn-Vorstände ist denkbar ungeeignet", sagte Jenewein, "einen Vorstandsposten kann man nicht nebenbei machen."
Zudem sollen die bisher auf ein Jahr gewährten Investitionszuschüsse und die im Nachhinein übernommenen Betriebsabgänge ab 2008 ersetzt werden: Durch einen jährlichen Fixbetrag, laufend auf zehn Jahre. Das soll Planungssicherheit garantieren.
Die Höhe des Betrags müssen sich die Hauptaktionäre erst ausmachen, ebenso wie die Höhe der finanziellen Unterstützung durch den TVB TirolWest. Vordringlich sind die Erweiterung der Beschneiungsanlage und die Sanierung des Restaurants. Die Skigebietserweiterung Meranz ist zu prüfen.
Dem Antrag wollte auch VP-StR Konrad Bock, Aufsichtsratsvorsitzender der Venet Bahn, zustimmen, "aber nur, wenn es einen Grundsatzbeschluss über die Finanzierung des Sofortpaketes gibt". Mit 14:5 wurde der Antrag der SPÖ-Fraktion angenommen, der Zusatzantrag von Bock hingegen mit 13:6 Stimmen abgelehnt. Nun muss noch der Zammer Gemeinderat entscheiden. Das könnte bei der Sitzung am Montag passieren.
Landeplatz-Festl
Indes gehen die Bestrebungen, den Venet sommertouristisch zu beleben, weiter. Mit einem Landeplatz-Festl feiert die Venetbahn am Sonntag, 1. Juli, ihre jüngste Errungenschaft: Den Landeplatz für Para- und Hängegleiter im Zammer Hinterfeld, der bisher vom Landecker Flugpionier Seppl Sturm betrieben wurde. Start ist ab 10 Uhr mit Flügen von Tandemdrachen und Gleitschirmen, Interessierte können mitfliegen. Infos und Anmeldungen nimmt Walter Steiner, Obmann des Klubs der Venetflieger, unter Tel. 06?64/10?00?693 oder per E-Mail kontakt@venetflieger.at an.
Zudem präsentiert sich der Landecker Modellflugverein. Die Segnung des Platzes nimmt der Zammer Pfarrer Anno Schulte-Herbrüggen um 13 Uhr vor.
29.06.2007
quelle = www.tirol.com