Weltmeister Albrecht im Koma
Kitzbühel (RPO). Es waren nur noch wenige Meter bis zum Ziel: Beim letzten Sprung vor dem Ende des Trainings in Kitzbühel ist Daniel Albrecht schwer gestürzt. Der Ski-Rennläufer schlug nach einem unkontrollierten Flug über fast 70 Meterhart mit dem Rücken auf der Piste auf, überschlug sich und blieb regungslos knapp vor dem Zielraum liegen.
Bei der Weltcup-Abfahrt in Kitzbühel geriet der 25-Jährige beim Zielsprung in Rücklage. Er wurde im Krankenhaus in St. Johann bei Kitzbühel in ein künstliches Koma versetzt.
Die Mitteilung von Rennarzt Dr. Helmuth Obermoser, wonach Albrecht eine Gehirnblutung und eine Lungenquetschung erlitten hatte, wollte der Schweizer Verband (Swiss Ski) nicht bestätigen. "Der Zustand ist stabil. Es schaut so aus, dass er abgesehen von Prellungen nicht weiter verletzt ist", berichtete Team-Sprecherin Diana Fäh. Wegen des erlittenen Schädel-Hirn-Traumas wurde Albrecht in ein künstliches Koma versetzt und zu weiteren Untersuchungungen vom Krankenhaus in St. Johann bei Kitzbühel in die neurologische Abteilung der Uni-Klinik von Innsbruck geflogen.
Unmittelbar vor dem Sprung, an dem im vergangenen Jahr im Rennen der Amerikaner Scott Macartney schwer gestürzt war, wurde der mit Nummer 5 gestartete Albrecht mit einer Geschwindigkeit von 138,1 km/h gemessen. Danach schätzte er die Welle kurz vor dem Ziel offensichtlich falsch ein und flug hilflos rudernd in vier bis fünf Metern Höhe durch die Luft. Beim Aufprall zerbrach der linke Ski. Über Verletzungen bei Albrecht wurde zunächst nichts bekannt.
Auch der deutsche Abfahrer Andreas Strodl geriet am Zielsprung in Rücklage, hob allerdings lange nicht so unkontrolliert ab. Der nachfolgende, eher harmlose Sturz des Partenkircheners verlief glimpflich, er konnte unverletzt ins Ziel fahren. "Wenn man schon ein bisschen ins Ziel schaut, gehts dahin. Man muss voll konzentriert sein", sagte Andreas Strodl.
Albrecht hatte erst nach einer 22-minütigen Behandlung auf der Piste mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus geflogen werden können. Nach Auskunft eines Erstversorgers war Albrecht beim Abtransport ohne Bewusstsein. Im Krankenhaus erwachte er kurz, wurde danach aber von den Ärzten in ein künstliches Koma versetzt.
Der Zielsprung, der auf einer natürlichen Welle im Gelände liegt, war im vergangenen Jahr Auslöser für hitzige Diskussionen gewesen. Damals war er während der Trainingsläufe und vor dem Rennen abgetragen und mutmaßlich entschärft worden. Dennoch war Macartney danach im Rennen gestürzt.
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Mfg Nico