Während man andernorts verzweifelt um Strategien gegen den drohenden Gästeschwund ringt, hat sich die Skischaukel in Serfaus, Fiss und Ladis zu einem hochtourigen Selbstläufer entwickelt. Die Gästescharen wissen seit Jahren die Schneesicherheit, die reichhaltige Infrastruktur und natürlich das opulente Liftangebot zu schätzen.
Unterschiedliche Preise der Bergbahnen sorgen allerdings bisweilen für Irritationen. Gäste, die am Sonnenplateau nächtigen, zahlen für die Liftkarte nämlich zwischen 15 Prozent und 22 Prozent weniger als jene Urlauber, die beispielsweise in Prutz oder Ried untergebracht sind. Dieser Umstand ist zwar seit Jahren bekannt, bekommt aber nun durch die Fusionierungen der Tourismusverbände neuen Zündstoff.
Ein beträchtlicher Teil der Gäste im Tourismusverband Tiroler Oberland wird nämlich künftig - mangels ausreichenden eigenen Angebots - nach Serfaus/Fiss/Ladis "entsendet". Dort lassen mehr als 1,7 Millionen Nächtigungen pro Jahr bei der landesweit höchsten Aufenthaltsdauer das Herz von TVB-Obmann Franz Tschiderer höher springen.
Der argumentiert das Kostengefälle mit dem finanzintensiven Engagement des Tourismusverbandes: "Wir haben in den vergangenen sechs Jahren mehr als 100 Millionen Euro in die Aufstiegshilfen investiert und dabei große gemeinsame Kraftanstrengungen unternommen. Deshalb können wir auch den Gästen unserer Häuser einen ermäßigten Tarif anbieten. Immerhin haben die Mitglieder alle Investitionen mitgetragen. Über die Höhe der Differenzen werden wir aber wohl noch reden müssen."
Markus Raich, Obmann des benachbarten Tourismusverbandes Tiroler Oberland, kann die Gründe von Tschiderer nachvollziehen und übt sich selbstkritisch: "Je nachdem von welchem Tarif man ausgeht, sind bei den Liftpreisen am Plateau bis zu 22 Prozent Differenz zu bewältigen, das ist eindeutig zu viel. Insgesamt müssen wir uns selbst aber auch mehr bemühen, um für Serfaus/Fiss/Ladis ein besserer Partner zu werden."
Von Clemens Perktold
18.02.2007
quelle = www.tirol.com