Unfallchirurg warnt vor Slalom-Triplepack in Kitz und Schladming
Drei Weltcupslaloms innerhalb von vier Tagen. Der schneearme Winter sorgt heuer für eine echte Rarität im Weltcupzirkus.
Auf die Slalomartisten warten jetzt stressige Tage, am Samstag und Sonntag wird in Kitzbühel und am Dienstag in Schladming gefahren. Die Sportmediziner warnen, dass die Verletzungsgefahr dadurch extrem steigt und die Regeneration für die Athleten besonders wichtig sein wird.
"Der Fokus muss auf der Regeneration nach den Rennen liegen", sagte Christian Hoser, Unfallchirurg auf der Klinik Innsbruck, der unter anderem schon Niki Hosp und Mario Matt unter dem Messer hatte, im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur. "Ein Rennen ist immer noch etwas anderes und anstrengender als das härteste Training." Wobei Hoser, der eng mit dem ÖSV zusammenarbeitet, überzeugt ist, dass die Trainer sich der Problematik der Regeneration bewusst sind: "Die Österreicher haben sicher das Know-how dafür."
Die größten Probleme sieht Hoser in der Erschöpfung der Muskulatur. "Wenn ein Läufer dann im Rennen in eine kritische Situation kommt und sich irgendwie retten will, dann kann es zu gefährlichen Bewegungsabläufen kommen. Die Muskulatur kann die Kräfte nicht mehr richtig verarbeiten und es kann zu Bänderverletzungen oder Brüchen kommen", erklärte Hoser.
Dass Reinfried Herbst, der für Samstag sein Comeback angekündigt hat, alle drei Slaloms bestreiten wird, kann sich Hoser nicht vorstellen. "Mein Kollege Christian Fink, der Herbst operiert hat, schlägt sowieso die Hände über den Kopf zusammen, wenn er daran denkt, dass Herbst schon starten will", sagte Hoser. "Wir haben ihn untersucht und er ist schon sehr weit und fit. Trotzdem bleibt ein Rest Unsicherheit."
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