Venet braucht schnelle Entscheidung: Neues Konzept des TVB
Die Gemeinderäte von Zams und Landeck sollen Entscheidungen für Investitionen am Venet fällen: Das fordert die ÖVP.
Die Venetseilbahn AG hängt in der Luft.
In einer gemeinsamen Sitzung stimmten die VP-Stadtpartei Landeck und die Zammer VP-Ortspartei einstimmig für das vom Aufsichtsrat Mitte April bereits beschlossene Investitionsprogramm zum Erhalt des Venets. "Der Venet lässt sich nicht wirtschaftlich führen", sagt VP-Stadtpartei-Obmann Jakob Egg, "deshalb ist ein politisches Ja oder Nein gefragt." Die Gemeinderäte von Zams und Landeck müssten in Grundsatzbeschlüssen endlich entscheiden, ob sie dieses Investitionsprogramm mittragen oder nicht.
Wichtig seien der Ausbau der Beschneiungsanlage (5,1 Mio. Euro), der Umbau des Panorama-Restaurants (1,2 Mio. Euro) und die Erweiterung der Pisten Richtung Meranz (450.000 Euro). Bewusst ausgeklammert wurden die Vorhaben Richtung Fließ. Das betreffe ebenso die Gemeinde Fließ, sagt Egg.
Zeit drängt
"Experten rechnen mit zwei bis zweieinhalb Jahren, bis der Finanzierungsschlüssel, die Planung, sowie Gespräche mit dem Land abgeschlossen sind", meint Egg. Voraussetzung dafür sei aber, dass sich die beiden Gemeinden einig sind, wie es mit dem Venet weitergehen soll.
So sieht es auch der Zammer VP-Ortsparteiobmann Siegmund Geiger: "Es ist höchst an der Zeit, dass über das Vorhaben in den Ausschüssen beraten und abgestimmt wird. Die Zeit drängt, wenn wir heuer noch etwas umsetzen wollen." Eigentlich hätte schon Mitte Mai die Entscheidung fallen sollen. "Es ist Sache der Bürgermeister, die gleichzeitig Aufsichtsräte der Venetbahn sind, diesen Punkt auf die Tagesordnung zu bringen", fügt Geiger an.
Bis zur Umsetzung der Investitionen soll laut Egg ein Notprogramm laufen: Dazu gehören die wie bisher lückenhafte Beschneiung und eine Improvisation beim bautechnisch inzwischen schon bedenklich gewordenen Restaurant. "Wir müssen für 2007 ein Zeichen nach außen setzen, sagt Geiger, "dass jene Leute, die bis jetzt immer Venetkarten kauften, dies auch weiterhin tun."
Neue Bike-Route
Wie Egg ist er der Meinung, dass der Venet nicht nur als Skigebiet gesehen werden darf: "Es ist das Naherholungsgebiet für rund 15.000 Landecker und Zammer." Ein ganzjähriger Betrieb sei zudem wesentlich besser, um die laufenden betriebskosten abzudecken.
Auch der TVB TirolWest, Mitaktionär der Venetbahn, hat sich Gedanken dazu gemacht und ein Konzept für eine zusätzliche Sommernutzung in Auftrag gegeben, um die Frequenz an der Bahn zu steigern. "Auf der Südseite haben wir jetzt eine genehmigte Mountainbike-Route von der Bergstation über Spils, Eichholz, Via Claudia, Schloss Landeck und retour", sagt TVB-Geschäftsführerin Ingrid Wohlfarter, "die Räder werden mit der Gondel transportiert. Die Strecke mit 1400 Metern Höhenunterschied wird begeistert angenommen."
Von Renate Schnegg
17.06.2007
(C) Tiroler Tageszeitung