Wagrain baut Seilbahn quer über gesamtes Tal
15.05.2008 | SN
Mit diesem Projekt wird der Pongauer Tourismusort Wagrain Furore machen: Die Bergbahnen bauen eine Seilbahn von der Mittelstation der Flying Mozart (1250 Meter Seehöhe) quer über den Talboden bis zur Station des Grafenbergexpress (ebenfalls 1250 m). Der höchste Luftstand wird 250 Meter betragen. FRANZ TAFERNER
wagrain. Das "Okay" des Aufsichtsrates für die Planung hat Bergbahnendirektor Rupert Baumann bereits bekommen. Derzeit brütet Hausplaner Dipl.-Ing. Stefan Salzmann (Bregenz) über diesen Plänen: Wagrain verbindet seine beiden Skigebiete Grießenkar und Grafenberg mit einer kühnen Seilbahn, die von Mittelstation zu Mittelstation quer über den gesamten Talboden führt - 2000 Meter freies Seilspannfeld ohne Stütze!
Drei Variantenwerden geprüft "Wer derzeit von einem Skiberg zum anderen will, muss sich in den Skibus setzen", so Bergbahnen-Direktor Rupert Baumann, "es gab daher immer wieder Überlegungen, diese Lücke zu schließen. Dazu könnte es jetzt kommen, wenn der Aufsichtsrat den Plänen endgültig zustimmt und wir die Genehmigungen bekommen."
Drei Varianten, so Projektleiter Christoph Baumann, werden derzeit intensiv geprüft und ausgearbeitet:
▲ Variante 1: Eine Pendelbahn mit jeweils einer Kabine in die beiden Richtungen. In einer dieser Kabinen finden 130 Personen Platz.
Fahrt 250 Meter über dem Talboden ▲ Variante 2: Eine so genannte "Funifor"-Bahn. Dabei handelt es sich um eine Modifizierung dieser Pendelbahn.
▲ Variante 3: Eine so genannte 3-S-Bahn. Sie funktioniert nach dem Umlaufprinzip wie die meisten bestehenden Gondelbahnen und würde etliche 30-Personen-Gondeln führen.
Der Talboden in Wagrain liegt bei 850 Meter Seehöhe, die beiden Stationen der Seilbahn bei 1250 Meter. Der höchste "Luftstand" für die Kabinen beträgt dennoch "nur" 250 Meter, weil das Tragseil rund 150 Meter durchhängen muss.
Es handelt sich dabei um Doppeltragseile, die 80 Zentimeter voneinander geführt werden. "Aus Sicherheitsgründen", erklärt Christoph Baumann, "dadurch wird die Stabilität der Kabinen bei Wind entscheidend erhöht." Insgesamt beträgt die Länge der Bahn - inklusive der beiden Einfahrtsbereiche auf beiden Seiten - 2300 Meter. Diese Strecke wird in etwa drei Minuten überwunden werden.
"Neben der hohen Attraktivität für Wagrain, aber auch für die gesamte Region ski amadé", so Rupert Baumann, "erhoffen wir uns schon auch eine wesentliche Entlastung im Umweltbereich." Sechs Skibusse sind in Wagrain die Saison über im Einsatz. Der eine oder andere könnte eingespart werden, wenn die Bahn gebaut ist.
Und wann wird gebaut?
Rupert Baumann: "Die Planungen laufen. Wenn die technischen Möglichkeiten und der Finanzeinsatz geklärt sind, wird der Aufsichtsrat entscheiden. Geht alles gut, auch mit den Genehmigungen durch die Behörden, dann werden wir nächstes Jahr oder 2010 bauen!"
Grob geschätzte Kosten für das geplante Vorhaben: 10 bis 12 Millionen Euro.
quelle = www.salzburg.com