Montagmorgen, 9 Uhr, an der Geschäftsstelle des DAV Fulda: Eine kleine Gruppe von Verrückten mit großen Rucksäcken mit fast gefährlichen Utensilien daran (Eispickel) steht vor dem Gebäude und lädt außerdem noch Seile und Helme in einen Kleinbus. Es ist ungewöhnlich spät für solche Unternehmungen, normalerweise starten wir solche Touren früh morgens, sodass wir noch am Anfahrtstag Möglichkeiten für Touren haben. Aber leider ließ sich der gemietete Bus nicht früher abholen.
Das Wetter war schlecht in Fulda, und auf für das Pitztal war es auch nicht besser angekündigt. Die gesamte Fahrt regnete es und auch am Ende vom Pitztal war es nicht besser. Um 4 Uhr waren wir auf dem Parkplatz.

Wir starteteten an der Pitztaler Gletscherbahn...

Bald nachdem wir losgelaufen waren geschah dann doch das Unerwartete: Der blaue Himmel kam zwischen den Wolken hervor!
Zuerst geht es noch über einen Feldweg relativ flach durch das Taschachtal, bevor dann ein Weg im letzten Teil auch recht steil zur Hütte führt.

Das mit dem blauen Himmel hielt natürlich nicht lange, hier der Blick vom Taschachhaus zurück ins Taschachtal.
Dann wurden erstmal auf dem selbst hochgeschleppten Benzin- und Gaskocher das selbst hochgeschleppte Essen auf der Terasse der Hütte gekocht und verspeist.
Mich würde mal interessieren, was ein Wirt einer Skihütte im Skigebiet zu so einer Aktion sagen würde

Auf "richtigen" Berghütten ist so was jedenfalls üblich, uns wurden sogar noch vom Wirt die nassen Bänke abgewischt

Abends wurden dann noch Spiele wie Mäxchen (bzw. Mäxle^^) und auch das für außenstehende leicht lächerliche "Bohnanza" gespielt.
Von der Hütte generell waren wir sehr positiv überrascht: Sie war letztes Jahr komplett renoviert und erweitert worden, also war alles komplett neu eingerichtet und es machte den Eindruck als wäre die Hütte überhaupt letztes Jahr erst gebaut worden. Trotzdem war sie in einem angenehmen "alten" Stil gehalten.
Es gab sogar einen Internet-Computer, wo man jederzeit kostenlos dran konnte. Er wurde vor allem für den Wetterbericht genutzt, der auch praktisch (von verschiedenen -meist alpienen- Wetterdiensten) den ganzen Tag auf dem Bildschirm zu sehen war. Der Wetterbericht verriet uns, dass wir für den Dienstag weiterhin regnerisches Wetter zu erwarten hatten, für den Mittwoch allerdings sehr gutes Wetter, ab Donnerstag wieder Regen und sogar Schnee.
Und so war es dann auch.
Am Dienstagmorgen standen wir recht spät auf und nahmen uns für diesen Tag einen "Eiskurs" vor, also den Gletscher und speziell die Spalten ein wenig erforschen und auch eine Spaltenbergungsübung durchführen.

Das Wetter war wie erwartet verregnet, als wir nach einem recht kurzen Fußmarsch am Gletscher ankamen.

Die Steigeisen werden auf die Schuhe gezogen und es geht los auf den Gletscher!
Es ist meine erste Berührung mit einem Gletscher bis auf eine kurze Abfahrt an der Marmolada, wo man allerdings nicht viel vom Gletscher gemerkt hat


Zwischen den Spalten, die hier zwischen dem Blankeis natürlich vollständig ersichtlich sind, geht es aufwärts

Leider kommen die Dimensionen dieser Eis-skulpturen hier nicht so wirklich raus...

Hier mal mit "Größenvergleich"


Die kleinen Punkte sind Menschen



Rückblick zur Hütte

Zur Spaltenbergungsübung durfte ich dann in diese Spalte springen

(natürlich gesichtert)

Beim Abstieg machten wir dann noch einen Umweg zu diesem "Gletschertor" von einem anderen Gletscher, also das "Ende" vom Gletscher, wo das gesamte Schmelzwasser herausströmt.

fast mystische Stimmung hier

Steine runterschmeißen macht auch Spaß
dann ging es wieder zurück zur Hütte und heute etwas früher ins Bett, denn am nächsten Tag hatten wir uns was größeres vorgenommen...
Um halb 6 mussten wir dann schon wieder aufstehen, was uns deutlich "erleichtert" wurde durch einen besonderen "Weckruf" von Dominik... (Danke, ich weiß nicht ob ich sonst rausgekommen wäre, es war nicht zum Aushalten

)
Doch ich wurde gleich entschädigt...

denn das Wetter HIELT was es versprach!!



Rückblick zur Hütte- am unteren Bildrand sieht man Johannes der gerade seinen extra-Frühsport macht, weil er seinen Foto an Hütte vergessen hatte


noch ist es schattig

zuerst querten wir den Gletscher, um dann an der linken Seite erstmal auf einem Pfad aufzusteigen

Der Gletscher war am Morgen noch völlig hart gefroren, durch solche Löcher läuft dann tagsüber das Schmelzwasser in die Tiefe

Die Hütte ist gerade noch im Schatten



jetzt ist der Gletscher in der Sonne

und auch wir



Das ist die Wildspitze (ziemlich im Zoom) und da sind wir hoch!



Dann wieder Steigeisen an und auf den Gletscher, und zwar angeseilt in Seilschaften



Spalten


da gehts hoch

Und zwar jetzt. Langsam wurde es auch wirklich anstrengend, auch durch die dünne Höhenluft. (Wir sind mittlerweile über 3000m)

Da sind wir jetzt direkt unter dem Gipfel, danach mussten wir noch einiges über Geröll zum Gipfel laufen...

Und: Geschafft. 3786m sind erreicht, man ist einfach über allem...




Der Rückweg ging dann über einen anderen Gletscher und ganz nebenbei nahmen wir noch die Petersenspitze mit.


hier wars noch recht einsam


Bis hier stiegen wir dann über einen Gletscher ab

Und dann ging es ziemlich lange recht unangenehm über solche Steinbrocken...

Irgendwann kamen wir dann auch an der Hütte an. Dort berieten wir uns nach dem Essen über den weiteren Verlauf der Tour, denn eigentlich wollten wir noch bis Freitag bleiben. Da aber für Donnerstag so schlechtes Wetter angekündigt war, dass wir mehr oder weniger auf der Hütte hätten bleiben müssen entschieden wir uns, schon am Donnerstag zurück zu fahren.

Und so war es dann auch: die weißen Stipsen stellen Schneeflocken dar

Nachdem wir dann schonmal in der Gegend waren und noch Zeit hatten, sind wir zum Abschluss noch in die Kletterhalle von Imst gegangen.
Danke an die Jugendleiter für diese gelungene Tour!!
Gruß,
Tobi
PS: Weiter sehr schöne Bilder von der Tour gibt es im
hier.