Skitalk-24

nici93 hat geschrieben:Von den Baubildern her, sollten sie sich mal eine Beispiel an den Ischglern nehmen

Bergbahnen Kitzbühel hat geschrieben:zu Ihren Fragen:

1. Sie haben richtig vermutet, dass in der Talstation derzeit die Baugrube für die unterirdische Sesselgarage entsteht.
2. Die Stützenmontage wird nicht mittels Hubschrauber, sondern mit der Materialseilbahn ca. Ende September erfolgen
3. Die Installation der Seilbahntechnik ist Ende August bis Ende September vorgesehen.

In den nächsten zwei bis drei Jahren wird weiter massiv in den Ausbau der Beschneiungsanlagen investiert. So entstehen beispielsweise mehrere neue Speicherseen mit einem Fassungsvermögen von insgesamt ca. 230.000 m³.

Bergbahn Kitzbühel: "Wir bauen keine Bürgermeister-Lifte"
150 Mio. Euro will die Bergbahn Kitzbühel in den nächsten sechs Jahren investieren. Die Vorstände erklären warum.

TT: Die Bergbahn Kitzbühel will ihr Eigenkapital für anstehende Projekte stark aufstocken. Wozu -- wo doch Fremdkapital immer noch sehr günstig zu haben ist und Eigenkapital in der Regel teurer ist?

Manfred Filzer: Wir haben einen hohen Investitionsbedarf und müssen uns Gedanken machen, welche die beste Finanzierungsmöglichkeit ist. Die Kapitalaufstockung ist eine davon. Die­se kann aber nicht der Vorstand beschließen.

TT: Warum wollen Sie ausgerechnet jetzt so massiv in Ihre Anlagen investieren?

Filzer: Es ist ja kein Geheimnis, dass wir als traditionsreiches Skigebiet viele alte Anlagen haben. Wir sind nun der Meinung, dass das ganze schnell gehen muss.

Georg Hechenberger: Es ist aber auch schon viel passiert, wir haben eine unglaubliche Aufhohljagd gestartet. Wir konnten viele Gäste wieder zurückgewinnen. Dass unsere Aufholjagd erfolgreich ist, zeigt die Bilanz des Winters 05/06: Es ist das beste Ergebnis in der Bergbahngeschichte.

TT: Der Winter 05/06 war äußerst schneereich. Wie liefen die Geschäfte in der vergangenen, schneearmen Saison?

Filzer: Im Vergleich zu 05/06 sank der Umsatz um etwa 20 Prozent. Wir vergleichen hier jedoch einen super Winter mit einem sehr schlechten. Das relativiert das Ergebnis. Und wir haben uns in unserem strategischen Investitionsplan nicht aus der Ruhe bringen lassen.

TT: Das heißt?

Hechenberger: Der Ausbau des Skigebiets erfolgt in erster Linie aufgrund von Gästebefragungen und nicht aufgrund der Vorstellungen Einzelner - wir bauen etwa keinen so genannten Bürgermeisterlift. Wir fragen diejenigen, die uns am Herzen liegen müssen: unsere Gäste.

TT: Sie sprechen den Streifalmlift an, den Gemeinde und TVB gerne neu gebaut hätten?

Filzer: Darüber äußern wir uns nicht.

TT: Und über die Idee von TVB-Obmann Christian Harisch, Sessellift-Sessel an reiche Kitzbüheler zu versteigern?

Filzer: Darüber äußern wir uns auch nicht.

Hechenberger: Von den Beförderungszahlen her lag der Streifalmlift von unseren 54 Liften auf Platz 54. FIS-Renndirektor Günther Hujara hat uns bei einer Besprechung gesagt, er habe nie einen neuen Lift gefordert.

TT: Wo sehen Sie Kitzbühel als Urlaubsort hinsteuern?

Hechenberger: Wir wollen die bisherige Marke "Kitzbühel" nicht aufgeben, aber nicht uneingeschränkt propagieren. Das Klischee "VIP mit Sektglas" könnte so manchen Gast abschrecken. Wir leben von normalen Urlaubern, denen wir ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

Die Bergbahn Kitzbühel erzielte im letzten veröffentlichten Geschäftsjahr einen Umsatz von 38 Millionen Euro. Manfred Filzer (CEO) und Georg Hechenberger (CFM, CMO) leiten die Geschäfte, Ex-Bürgermeister Horst Wendling steht an der Spitze des Aufsichtsrats.

Das Gespräch führte Manuel Fasser

Kitzbühel: Hüttenbesitzerin erkämpfte Skilift
Susi Bachler warf ihr Privatvermögen in die Waagschale und klagte die Bergbahn Kitzbühel AG.

Susi strahlt wie eine Gewinnerin. Susi ist eine Gewinnerin. Susanne Bachler kämpfte, setzte einen Teil ihres Vermögens aufs Spiel, ärgerte sich, saß Stunden vor ihrem Computer, las kiloweise Akten. Sie mobilisierte die Nachbarschaft, sicherte sich die Unterstützung von Hansi Hinterseer und die Unterschrift von Thomas Gottschalk.

Heute stapft sie durch das vom Morgentau feuchte Gras, blickt zurück auf dieses zerbröckelnde Haus, das einmal die Talstation des Bichlalmlifts war. Und ihre Augen leuchten. Heller als ihre blonden Haare.

Das Urteil

Susi Bachler, Ende 30, und ihre beiden Schwestern forderten das lokale Imperium heraus: die Bergbahn Aktiengesellschaft Kitzbühel. Bilanzsumme: 79,3 Millionen Euro. Die Töchter des Kitzbüheler Liftpioniers Andreas Bachler gaben sich mit der Schließung des Bichlalmlifts nicht ab und klagten die Bergbahn AG.

Sie bestanden auf einem Vertrag zwischen ihnen und der Gesellschaft, der die Aktiengesellschaft verpflichtet, einen Lift auf die Bichlalm zu betreiben. Die Bergbahn hatte den bestehenden Lift abgedreht, obwohl "eine Konzessionsverlängerung auf etwa zwei bis drei Jahre unter Umständen möglich gewesen wäre", wie das Landesgericht Innsbruck im Urteil feststellte.

"Ein Lichtblick"

Nach einem Urteil in erster Instanz und einem Vergleich der beiden Streitparteien stand fest: Die Bergbahnen wollen 2008 einen neuen Lift auf die Bichlalm bauen - die TT berichtete.

Oben auf der Bichl­alm strahlt ein zweiter Gewinner: Günther Winkelmair, Pächter des Berggasthauses. Es werde "fein geköchelt hier oben", sagt der Wahl-Kitzbüheler immer wieder.

Nur: Ohne Lift sei es schwierig, Leute rauf zu bringen, die sein "kulinarisches Hüttenerlebnis" miterleben können. "Die Hoteliers im Dorf unterstützen mich, wo sie können, aber ohne einen Lift kommen viele nicht rauf. Speziell für die Älteren ist der Weg schon weit", sagt Winkelmair.

Der Neuanfang

Winkelmair war mutig. Er hatte, wie er sagt, die Bichl­alm übernommen, obwohl sein Vorgänger wegen des Wegfalls des Liftes zusperren hatte müssen.

"Es war mein Kindheitstraum, einmal eine Alm zu pachten." Winkelmair hatte jahrelang für Red Bull und für den Caterer Do&Co gearbeitet, wollte die Kulisse einer Alm mit Gaumengenüssen der Spitzengastronomie verbinden, wie er erzählt.

Vom Lift erhofft sich Winkelmair den großen Aufschwung. "Ohne Lift kannst du hier oben auf Dauer nicht überleben." Bis Ende 2008, bis der Lift errichtet sein soll, will er mit Catering-Jobs den verlorenen Umsatz ausgleichen.

Susi Bachler will ihren Sieg feiern. Wenn der Lift in Betrieb gehe, kündigt sie an, werde sie auf der Bichlalm eine große Party schmeißen, zu der sie alle ihre Unterstützer einladen wolle.


Von Manuel Fasser
06.08.2007