Skitalk-24

Eine «Ära» geht jetzt zu Ende

Über 5000 Skifahrer und Snowboarder, Langläufer und Wanderer wurden hier täglich abgeholt und mit den Bussen der RVO auf die Winklmoosalm transportiert: In diesen Tagen geht die «Ära» der Leitstube in Seegatterl zu Ende.

Nur noch eine Ruine findet sich dort, wo ab der kommenden Woche schon die etwa 1400 Quadratmeter große Talstation der Umlaufseilbahn in das Skigebiet gebaut werden soll.

Die 1947 errichtete Leitstube, die bis Mitte der 60er- Jahre rund 30 Holzknechten und deren Pferden gleichzeitig als Unterkunft diente, wurde jetzt zum Teil behutsam abgetragen. Das alte Holz will ein Waidringer Tischler als Möbelholz weiterverwenden.

1982 hatte die Gemeinde Reit im Winkl die Leitstube für knapp 250000 D-Mark von der Oberforstdirektion gekauft und als Unterstellmöglichkeit für Schneeräumfahrzeuge und Pistenraupe, für diverse andere Arbeitsgeräte und für einen Streusandbunker genutzt. Untergebracht waren hier aber auch ein Kiosk und die Räumlichkeiten des Skikartenverkaufs.

Angesammelt hatten sich in dem rund 400 Quadratmeter großen Holzgebäude im Laufe der Jahrzehnte ausgemusterte, alte land- und forstwirtschaftliche Gerätschaften. Diese historischen Gegenstände und Maschinen konnten weitgehend an das Holzknechtmuseum in Ruhpolding übergeben und so für die Nachwelt erhalten werden.

Für die ebenfalls zum großen Teil in der Leitstube aufbewahrte Skisammlung, die der Ort 1993 angekauft hatte und deren wertvollste Exponate im örtlichen Skimuseum ausgestellt werden, konnte indes eine andere Unterstellmöglichkeit im Ort gefunden werden. Zwischenzeitlich war aus Platzmangel auch die Entsorgung von Teilen dieses Materials in Erwägung gezogen worden (wir berichteten ausführlich).